Lidl ruft XXL Sondey Butterwaffeln wegen Metallfremdkörper zurück

Lidl ruft XXL Sondey Butterwaffeln wegen Metallfremdkörper zurück

Okt, 19 2025

Als Lidl Deutschland Anfang Oktober 2025 einen dringenden Rückruf ankündigte, standen zahlreiche Kunden vor den Regalen und überlegten, ob sie das Paket noch öffnen sollten. Der Grund: mögliche Metallfremdkörper in den XXL Sondey Butterwaffeln mit Sirup, einem 560‑Gramm‑Snack, der von dem niederländischen Hersteller Biscuit International produziert wird. Die Warnung wurde über das offizielle Portal produktwarnung.eu veröffentlicht und betrifft Chargen mit den Haltbarkeitsdaten 09.12., 15.12., 16.12., 17.12. und 22.12. 2025.

Hintergrund zum betroffenen Produkt

Die betroffenen Waffeln gehören zur Marke Sondey, die seit Jahren im Sortiment von Lidl zu finden ist. Sie werden in allen 16 deutschen Bundesländern verkauft – mit Ausnahme von Sachsen‑Anhalt und Thüringen, wo das Produkt bislang nicht im Regal lag. Laut Angaben des Bad Wimpfen ansässigen Konzerns Schwarz Gruppe, zu dem Lidl gehört, wurden die betroffenen Packungen in den Filialen von Bayern bis Schleswig‑Holstein verbreitet. Die einzelnen Packungen sind deutlich gekennzeichnet, sodass Verbraucher das Mindesthaltbarkeitsdatum schnell prüfen können.

Gefahren durch Metallfremdkörper

Metallteilchen in Lebensmitteln können im Mund‑ und Rachenraum zu Schnittwunden führen. Im schlimmsten Fall kann ein scharfkantiges Teil die Speiseröhre passieren und innere Blutungen auslösen – das hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in seiner Risikobewertung betont. Die Warnung spricht von einer "erheblichen Gesundheitsgefahr", weil ein solcher Fremdkörper nicht nur Schmerzen, sondern mögliche lebensbedrohliche Komplikationen verursachen kann. Bisher liegen keine konkreten Verletzungsberichte vor; der Rückruf ist präventiv, weil bei internen Qualitätskontrollen von Biscuit International unsichere Metallspuren entdeckt wurden.

Reaktionsmaßnahmen von Lidl und Hersteller

„Wir nehmen die Sicherheit unserer Kunden ernst“, erklärte ein Sprecher von Lidl Deutschland in einer Stellungnahme, die ebenfalls auf produktwarnung.eu veröffentlicht wurde. Kunden werden aufgefordert, die betroffenen Waffeln sofort nicht zu verzehren und unverzüglich in jede Lidl‑Filiale zurückzugeben – ein Kassenbon ist dabei nicht notwendig. Die Rückerstattung erfolgt in voller Höhe, selbst wenn das Kaufbeleg fehlt. Zusätzlich richtet das Unternehmen eine kostenfreie Hotline unter 00800 5435 5435 ein, die von Montag bis Freitag während der Öffnungszeiten für Fragen rund um den Rückruf erreichbar ist.

Regulatorische Rahmenbedingungen und weitere Rückrufe 2025

Der EU‑Lebensmittelsicherheitsrahmen (Verordnung (EG) Nr. 178/2002) verpflichtet Hersteller, bei Verdacht auf Kontamination das zuständige nationale Amt zu informieren und sofortige Rückrufaktionen durchzuführen. In diesem Jahr gab es bereits mehrere Rückrufe, etwa wegen Laktose‑Fehlkennzeichnung bei einem Molkereiprodukt und wegen Salmonellen in vakuumverpacktem Fleisch. Der aktuelle Fall ist einer der wenigen, bei denen physische Fremdstoffe als Risiko gelten – die meisten Rückrufe beziehen sich auf Allergene oder mikrobiologische Gefahren.

Was Verbraucher jetzt tun sollten

  • Prüfen Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung. Betrifft es einen der genannten 5 Daten, nicht mehr essen.
  • Packung in den Originalzustand zurück in die nächste Lidl‑Filiale bringen.
  • Falls Sie das Produkt bereits verzehrt haben und Schmerzen oder Blutungen bemerken, sofort ärztliche Hilfe suchen.
  • Bei Fragen die Hotline 00800 5435 5435 anrufen – das Team ist geschult, Sie durch den Rückgabeprozess zu führen.

Der Rückruf bleibt aktiv, bis sämtliche betroffene Lagerbestände aus dem Verkehr gezogen wurden. Lidl plant, die Kosten für die Rückholung und die Erstattungen intern zu tragen, während Biscuit International eng mit dem BVL zusammenarbeitet, um die Produktionskette zu überprüfen und künftig ähnliche Vorfälle zu verhindern.

Häufig gestellte Fragen

Welche genauen Haltbarkeitsdaten sind vom Rückruf betroffen?

Betroffen sind die Daten 09.12., 15.12., 16.12., 17.12. und 22.12. 2025. Haben Sie eine Packung mit einem dieser Daten, melden Sie sie bitte sofort zurück.

In welchen Bundesländern sind die betroffenen Waffeln erhältlich?

Sie wurden in 14 Bundesländern verkauft – alle außer Sachsen‑Anhalt und Thüringen. Das bedeutet, wenn Sie in Bayern, Berlin oder Hamburg leben, könnte das Produkt in Ihrem Einkauf gewesen sein.

Wie kann ich die Rückerstattung erhalten, wenn ich keinen Kassenbon habe?

Lidl erstattet den vollen Kaufpreis auch ohne Beleg. Bringen Sie einfach die betroffene Packung in eine Filiale, das Personal erledigt die Rückerstattung an der Kasse.

Welche gesundheitlichen Risiken bestehen, wenn ich die Waffeln bereits gegessen habe?

Die Hauptgefahr liegt in möglichen Schnittverletzungen im Mund‑ oder Rachenraum, die zu inneren Blutungen führen können. Bei Schmerzen, Blutungen oder Anzeichen von Übelkeit sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Warum wurde der Rückruf nicht sofort nach dem Auftreten der Kontamination angekündigt?

Der Hersteller Biscuit International entdeckte die Metallspuren erst im Rahmen einer internen Qualitätskontrolle. Nach europäischer Rechtslage muss dann das nationale Food‑Safety‑Amt (BVL) informiert und ein Rückruf eingeleitet werden – das erklärt die kurze Verzögerung zwischen Entdeckung und öffentlicher Warnung.